ACHTUNG!
Nichts für Anfänger! Wer das hier nachmacht, tut dies auf eigene Gefahr und sollte sich und seinen Körper kennen. Sinnvoll ist es auch, Notversorgung dabei zu haben und diese rechtzeitig
einzusetzen, wenn man merkt, dass es nicht mehr geht. Auch ich habe mal angefangen. Ich ging nie ohne eine Schüssel Müsli auf meine lange Tour und hatte stets isotonische Getränke dabei. Ein
Notfallgel und Traubenzucker habe ich sicherheitshalber immer dabei, weil man nie weiß, wie der Körper auf einer Tour reagiert.
Will ein Anfänger diese Art des Fettstoffwechseltrainings erlernen rate ich ihm/ihr, dies langsam zu tun. Je nach dem wie Ihr Körper funktioniert, kann man erst mal das Frühstück weglassen oder reduzieren und dafür nur ein isotonisches Getränk mit auf die Strecke nehmen, später hat man nur noch Wasser dabei und greift auf Energiegels und Ähnliches nur im Notfall zu. Der Körper muss sich an das Fettstoffwechseltraining ebenso langsam gewöhnen wie an die langen Laufstrecken. Nehmen Sie sich also die Zeit die Sie benötigen um das zu lernen.
Sinn des Ganzen ist es, den Körper dazu zu bringen, dass er aus seinen Fettreserven Energie gewinnt. Wie wir wissen, kann man mit Fett länger Energie gewinnen, als mit kurzzeitigen Kohlehydraten. Die Fettreserven anzugreifen ist allerdings zum Glück das Letzte was unser Körper tut und zwar genau dann, wenn die Kohlehydratspeicher leer werden. Warum? Weil der Körper nur ein Ziel hat: Überleben! Um zu überleben, arbeitet er energiesparend und effizient. Energie zu verschwenden liegt nicht in unserer Natur.
Um den Marathon mit fast keiner, oder gänzlich ohne Versorgung durchstehen zu können, muss der Körper an seine Reserven ran. Keine Sorge. Wir haben mehr als genug Reserven um einen Marathon überstehen zu können und können nach dem Rennen wieder alle Speicher füllen. Wird der Körper aber während des Trainings ständig mit Energie versorgt, sieht er keine Notwendigkeit, diese aus seinen Depots zu holen. Warum wollen wir einen Marathon ohne Versorgung laufen können? Weil essen während des harten Tempos schwer ist und der Körper die Energie für´s Laufen und nicht zum Verdauen braucht. Die Nahrung wird oft erst nach dem Rennen verdaut und die benötigte Energie steht uns im Rennen nicht zur Verfügung.
Mein Fazit: Lerne zu essen was Du wirklich benötigst. Das ist bei jedem Körper anders, weil jeder Körper anders verbrennt und verarbeitet. Eine Überversorgung ist dabei ebenso ein Problem wie eine Unterversorgung. Wer sich die Mühe macht seinen Körper verstehen und kennenzulernen und ihn richtig einschätzt, wird im Rennen mehr aus sich rausholen können und vermeidet gefährliche Situationen. Immer flexibel im Kopf bleiben, da nicht jeder Tag gleich ist.
Ich wurde gefragt ob ich ohne Wasser laufen würde und ob man zu viel trinken kann. In der Sahara gilt der Grundsatz "Iss bevor Du hungrig wirst, trinke, bevor Du durstig wirst!" Ähnlich ist es aber auch hier. Wenn ich auf der Strecke wirklich Durst kriege, habe ich mich schon unterversorgt und werde den Mangel schwer ausgleichen können, weil der Körper das Wasser nicht in der Menge aufnehmen kann wie er es reingeschüttet bekommt. Die Folge: Wasserbauch und bei Dehydration kotzt man. Warum? Weil man trinkt um das Durstgefühl los zu werden, aber eigentlich nichts mehr trinken will und aufnehmen kann. Reines Wasser schwämmt auf Dauer die Mineralstoffe raus, weshalb man bei starker Hitze Salztabletten oder Mineralstoffpräparate zu sich nimmt.
Bei diesem Training hat man auf jeden Fall eine Notversorgung dabei!!! Man läuft im GA1, also Supersauerstoffbereich. Zu schnell laufen leert nur schnell die Kohlehydratspeicher. Trainiert man nicht bei extremer Hitze und trinkt ausreichend und nicht übermäßig, sollte man sich nicht ausschwämmen. Trinken in kleinen Schlucken und in moderaten Abständen. Will heißen: Nicht erst 20km nichts und dann ständig und viel. Eher wie im Rennen ab 5km, je nach Tempo evtl. etwas eher und dann in regelmäßigen Abständen.
Ich kann es nicht oft genug sagen - bleibt flexibel im Kopf! Ist es heiß, schwül, kalt, wie fühlt man sich heute, all das ist ausschlaggebend. Nicht frustriert sein wenn es beim ersten Mal nicht klappt und kritisch in Ruhe darüber nachdenken, woran es gelegen haben könnte. Wenn Sie Fragen haben, können Sie mich gern kontaktieren.
Ich habe diese Tour (45km inkl. 800 Höhenmeter), in 4h03min ohne jegliche Zusatzversorgung und ohne ein Frühstück davor, mit 1,3l Wasser erfolgreich abgeschlossen und mein Ziel damit erreicht.