Rennsteiglauf 2020 @ Home

 

Es ist vollbracht! 

 

Einfach war es nicht und schon nach 38 Kilometern begann ein harter Kampf ums Durchkommen. Da ich ein gut trainierter Ultraläufer bin ging ich davon aus, ich könne mal eben vor einer Woche mich spontan dazu entscheiden den Rennsteiglauf@Home - natürlich den SUPERMARATHON mit 74km in Angriff nehmen. Soweit so gut. Ich hatte aber 10kg Gepäch selbst zu schleppen, da ich alles was ich auf der Strecke brauchte selbst tragen musste. Es gab ja keine Versorgungspunkte und keine Unterstützung von außen aufgrund der Corona-Pandemie! Etwas zu hart angelaufen, merkte ich nach 38km die Schwierigkeit meines Unterfangens unter 8h durchzukommen.

 

Mein Weg führte mich vom Frankfurter Ostend über Nied und Höchst schön am Main entlang bis zur Niddamündung über Rödelheim und Heddernheim, Kalbach, Bad Homburg und von dort auf den Feldberg den direkten Weg über die Elisabethenschneise und über den Sandplacken und die Saalburg zurück nach Hause über die Felder nach Bad Homburg. Klar kann man die Strecke etwas verkürzter laufen aber ich musste ja auf die Distanz von 74km kommen. Außerdem wollte ich ordentlich Höhenmeter und traditionell wie beim Rennsteiglauf um 6 Uhr morgens starten. Es hätte nicht geschadet zuvor etwas mit dem Rucksack zu trainieren, denn das habe ich lange nicht mehr gemacht. Mit meiner Zielzeit von 8h und 8min bin ich bei dem Gewicht und der Strecke absolut zufrieden. Das Wetter war schwül und später gab es zur Entspannung etwas Regen. Als Regenkünstler bin ich der Schumacher unter den Läufern. Lieber Regen als zu heiß oder schwül. 

 

Von meiner Verpflegung brachte ich 2 Landjäger, 3 Oat Snack, 2x Gel, fast mein ganzes Studentenfutter und 2l Wasser wieder zurück. Ca. 300ml Iso habe ich etwas 7km vorm Ziel weggeschüttet. Das Blöde ist, wenn ich zu knapp kalkuliert Sachen mitnehme, kann mir das auf der Strecke zum Verhängnis werden. Man weiß nie was man braucht und wie es einem geht. Währe es heißer gewesen, hätte ich noch mehr getrunken und zudem brauche ich ab ca. km 45 mehr Verpflegung als vorher. Ich habe es aber auch schon geschafft 100km mit ein paar Nüssen und isotonischen Getränken zu überstehen, weil mehr nicht in mich reinzukriegen war. 

Die Strecke: 74km Start FFM über Feldberg mit Ziel Bad Homburg (zu Hause)
Die Strecke: 74km Start FFM über Feldberg mit Ziel Bad Homburg (zu Hause)
50km höchster Punkt der Strecke - Feldberg im Taunus
50km höchster Punkt der Strecke - Feldberg im Taunus
Tannenwaldallee kurz vorm Anstieg zum Feldberg über die Elisabethenschneise
Tannenwaldallee kurz vorm Anstieg zum Feldberg über die Elisabethenschneise

Die Vorbereitung was auf die Strecke definitiv mitkommt ist nun abgeschlossen. Ich habe für meine 74km nur das was hier auf dem Bild zu sehen ist:

 

4,5l Wasser (3 Flaschen und 1 Trinkblase)

1l Cola, 500ml Red Bull

1x 500g Studentenfutter, 4 Landjäger, 1 Ei,

4 Oat Snack Riegel, 3 PowerBar Gels Apfel,

2x Sponser Coffein-Röhrchen

 

Vermutlich werde ich auch nicht alles konsumieren aber ich muss zur Sicherheit mehr dabei haben weil ich nicht weiß wie mein Körper reagiert und es keinen Verpflegungspunkt oder Unterstützung in irgend einer Form auf der Strecke für mich gibt. Zur Sicherheit auch eine Rettungsdecke einpacken falls der Kreislauf spinnt. Höchst unwahrscheinlich bei 74km weil mein Körper das alles kennt ABER es ist möglich Probleme zu bekommen. Unterschätzen darf man diese Distanzen nie!

 

 

 

Solidarität und starten für eine gute Sache! 

 

Unter diesem Motto laufe ich am 09.05.2020 meinen ganz persönlichen 74km Supermarathon von Frankfurt über Höchst, Nied, Rödelheim, Kalbach, den Feldberg, Sandplacken und die Saalburg bis zu mir nach Hause. Diese Möglichkeit hat jeder Ultraläufer der den GutsMuths-Rennsteiglauf und sein Team von Helfern unterstützen möchte. 

 

Wir wollen gemeinsam als Ultraläufer laufen gehen, auch wenn wir wegen der Corona-Pandemie dieses Jahr nicht gemeinsam am Start stehen können. So kann jeder für sich seine gewünschte Distanz mit persönlicher Startnummer gegen eine Spende an den Verein auf seiner Heimstrecke laufen. Es geht dabei nicht um Bestzeiten, sondern um das GEMEINSAME LAUFEN und dass uns der Sport gesund, fit und zusammen hält. So kann man nach dem Lauf dem Veranstalter seine Fotos und Laufzeit mitteilen, bekommt ein Finisher Shirt und auch eine Urkunde! 

 

Das Event gibt mir Kraft und beschäftigt mich mit einem neuen interessanten Projekt. Toll daran ist, dass ich wieder alles selbst planen muss. Meine gesamte Versorgung für den Lauf muss ich selbst schleppen und so werde ich das Mittelmaß zwischen dem was ich wirklich brauche und dem was ich gern hätte abwägen müssen um schnellstmöglich laufen zu können. Ich will natürlich eine gute Zeit laufen - wenn es auch nicht hauptsächlich darum geht. Meine Startnummer habe ich schon und ich berichte Euch hier im Anschluss über mein persönliches Event. Wer mir per Live Tracking folgen will, kontaktiert mich bitte!

 

Ein Stück Normalität in unnormalen Zeiten, zurück ins Läuferleben und endlich wieder mal ein Spinner sein zu dürfen, motiviert mich und baut mich auf!