Der Spartathlon 2018 sollte DAS Rennen meines Lebens werden. Leider zwangen mich unvorhersehbare äußere Umstände, nach langem Kampf und über 220km, zu meiner schwerwiegenden Entscheidung, aus dem Rennen auszusteigen.....
Mein Vortrag beim 24h Lauf in Hoyerswerda über meinen Marathon des Sables 2015 war ein voller Erfolg, ich habe den 24h Lauf gewonnen und habe mich theoretisch noch einmal für den Spartathlon mit 180km qualifiziert! Dieses Rennen verlangte mir alles ab, war mit Sicherheit die bisher härteste Belastung meines Lebens und eine bessere Vorbereitung für den Spartathlon hätte ich mir gar nicht erwarten können...
Die Arme hoch zu nehmen fiel mir auf dem Siegerfoto einfach zu schwer, zudem ich Sorge hatte gleich runterzufallen, weil der Kreislauf drohte zu versagen.
ACHTUNG!
Nichts für Anfänger! Wer das hier nachmacht, tut dies auf eigene Gefahr und sollte sich und seinen Körper kennen. Sinnvoll ist es auch, Notversorgung dabei zu haben und diese rechtzeitig
einzusetzen, wenn man merkt, dass es nicht mehr geht. Auch ich habe mal angefangen. Ich ging nie ohne eine Schüssel Müsli auf meine lange Tour und hatte stets isotonische Getränke dabei. Ein
Notfallgel und Traubenzucker habe ich sicherheitshalber immer dabei, weil man nie weiß, wie der Körper auf einer Tour reagiert.
Mit dem Adler auf der Brust im roten Nationaltrikot für die deutsche Nationalmannschaft bei den World Paraathletics in London starten zu dürfen, ist schon was Besonderes. Nie hätte ich mir 2011 nach meinem ersten Marathon oder auch davor so etwas je vorstellen können. Ich, mit der ganz großen Elite in einem Hotel, hautnah! Im Athletenhotel und bei einem der größten Marathons der Welt fast alleine für sich, also auf freier Strecke laufen zu dürfen, unfassbar. Ich kann es auch zwei Tage nach diesem Event immer noch nicht fassen. Leider geht nicht jedes Märchen gut aus...
Eigentlich fing alles gut an. Christiane und ich machten uns auf zum Spiridon Halbmarathon um ein geiles Rennen zu laufen und zudem viele nette Menschen zu treffen. Ich bin Vereinsmitglied von Spiridon Frankfurt, man sieht mich aber selten im Verein und dennoch kennt man mich. Weil ich ein Spinner bin, verrückte Dinge tue und angeblich auffalle - aber doch nur positiv oder? Gut, lassen wir das. Jedenfalls ist es mein letztes Aufbaurennen vor dem großen Tag....
Als einer von nur 35 Deutschen Athleten, darf ich Teil eines der härtesten und längsten Nonstop-Rennen Europas, dem legendären Spartathlon 2018 sein! Nach dem World Cup des DBS in London am 22. April 2018, beginnt die heiße Phase der Vorbereitung auf meinen lang ersehnten großen Traum.
Spartathlon: Athen - Sparta 246km Nonstop-Lauf in unter 36 Stunden!!!
Als würde man nicht früh genug in die Grube müssen, wird man doch nur auf maximal 3m Tiefe beerdigt - laufen darf man jedoch auf 500m Tiefe :)
Wie dem auch sei, war das ein wundervolles Erlebnis im Merkers Bergwerk mit vielen lieben Menschen...
Dieses Rennen war vermutlich das Langweiligste und Dümmste was ich jemals geplant habe. Das war mein erster Gedanke als ich die Niederlausitzhalle betrat und die 250m lange Bahn mit ihren hohen Kurven sah. Diese Kurven sind etwas höher als die Kurven auf den 200m Bahnen heutzutage....
Es gibt wohl kaum etwas das ich in den letzten Wochen sehnlicher erwartet hätte als diese Nachricht! Die Zusage für den World Cup des Deutschen Behindertensportbundes (DBS) beim London Marathon 2018!